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Ski Einmaleins
Wie man seinen Ski richtig trägt

Und warum das gar nicht so einfach ist

Zugegeben, werte Leser, nach diesem Text zu urteilen, trage ich meine Ski falsch. Das wusste ich natürlich schon, es wurde mir des öfteren mehr oder minder direkt in das beskibrillte (Wort-Innovation!) Gesicht gesagt. Warum ich meine Ski trotzdem so trage? Das verrate ich euch gerne…

Auch in dieser Stelle, werter Leser, ist am Anfang das Wort. Denn bevor man sich überhaupt Gedanken macht, wie man den Ski/Schi richtig trägt, sollte man sich mit der Begrifflichkeit an sich (und der neuen, alten und jeweils regionalen Rechtschreibung) auseinandersetzen. Beginnen wir also klassischerweise beim Objekt der folgenden Untersuchung: Die beiden Dinger, die wir uns alljährlich freudenstrahlend an die Füße schnallen. Die Bretter, die im Zillertal die Welt bedeuten, nennt man sowohl Ski als auch Schi. Letzteres gerne in Österreich. Eine weitere Variante ist das norddeutsche „Skilaufen“. Eine Erklärung dieser Wortvariante würde aber hier den Rahmen sprengen. Die Tätigkeit selbst – sei es nun in Verbindung mit „fahren“ oder „laufen“ – nennt sich demnach Schi fahren oder Ski fahren. Die Schreibweise *skifahren und auch *schifahren ist deswegen immer und überall falsch. Der klassische Einwand ist, dass auch *eislaufen in einem Wort geschrieben wird, greift hier nicht. Warum? Selbst den Profi juckt es hier, die Shift-Taste zu betätigen um Folgendes zu schreiben: * Ich laufe Eis. Korrekt ist: Ich laufe eis. Da der Infinitiv kleingeschrieben wird, muss natürlich das sogenannte „verblasste Substantiv“, wenn es durch die Konjugation abgetrennt wird, ebenso kleingeschrieben werden. Okay, zurück zu den Ski. Da meine Wurzeln jenseits des Weißwurstgürtels liegen und mein Vorname mit K anfängt, einigen wir uns auf diese Schreibweise. Selbst wenn mir mein Computer nun das Wort „Skier“ vorschlägt – aber so deutsch bin ich nun auch wieder nicht…

Auf die Spitze kommt es an.

Der Ski wird nicht in der Hand gehalten (auch wenn das viiiiieeel bequemer ist)

 

Der Ski wird auch nicht an die Brust geklammert. Selbst wenn man Angst hat, ihn zu verlieren.

 

… und verkehrt herum verzeiht nur das Après-Ski im Tal.

 

Zugegeben, werte Leser, nach diesem Text zu urteilen, trage ich meine Ski falsch. Das wusste ich natürlich schon, es wurde mir des öfteren mehr oder minder direkt in das beskibrillte (Wort-Innovation!) Gesicht gesagt. Warum ich meine Ski trotzdem so trage? Das verrate ich euch gleich. Zuvor aber das Wichtigste: WIE trage ich meine Ski RICHTIG. Beim „richtigen“ Tragen der Ski und Stöcke ist zu beachten, dass diese immer mit den Spitzen nach vorne getragen werden. Der Vorderbacken der Bindung befindet sich knapp hinter den Schultern, man legt den Arm über den vorderen Teil der Ski, um diese ein wenig nach unten zu drücken. Das ist wichtig, wenn wir uns mit den Ski auf den Schultern drehen und jemand hinter uns steht. So wird ein unliebsamer Zusammenstoß meist vermieden. Sollte man sich allerdings an einem gefüllten Ort aufhalten (die Liftstation beispielsweise), wo es fast unmöglich ist den Ski so zu tragen, empfiehlt es sich ausgesprochen, den Ski senkrecht zu tragen. Ceterum: Die Spitzen sollten dabei nach oben und nicht nach unten zeigen.

Neumodernes Zeugs.

Selbst mit Helm: Wenn man den Ski auf der Schulter trägt (so wie man es eben auch sollte), ist höchste Vorsicht für Mitmenschen, Nachbarn und Gegenstände angebracht.

 

Senkrecht währt am längsten, dein Begleiter auch.

 

Rolltreppen, the „piece to have“ in Talstationen: Bitte den Ski immer auf eine Stufe vor sich senkrecht abstellen.

 

Mit der Rolltreppe himmelwärts – das kennt der beflissenen Skifahrer schon aus dem Kaufhaus. Neuerdings sind Rolltreppen auch ein beliebtes Fortbewegungsmittel in immer größer werdenden Talstationen. Und da haben wir den Salat: Der ein oder andere Mitmensch hat schon in U-Bahnstationen seine Probleme, seine beiden Füße auf einer Stufe der Rolltreppe zu positionieren. Wie soll das dann erst mit Ski funktionieren. Die Antwort ist natürlich denkbar einfach: Den Ski immer eine Stufe vor sich – egal ob auf- oder abwärts – senkrecht hinstellen. Wenn möglich samt der Skistöcke und beim Verlassen der Rolltreppe kurz in die Höhe heben um eine Massenkarambolage zu verhindern.

Kurzum: Ski nicht überkreuz tragen, nicht einfach in den Händen halten, nicht mit den Spitzen nach hinten tragen und vor allem nicht Einzeln tragen. Und wenn doch empfehle ich dem werten Leser, sich in einer fremden, exotischen Sprache zu unterhalten. Denen wird nämlich verziehen. Keep that in mind und viel Spaß bei eurem perfekten Skitag!

Erstellt: Dezember 2017

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