Geolsalm
Hannes Sporer erzählt

Ein Tag im Leben eines Hüttenwirtes

Mein Winter auf der 1.774m hohen Geolsalm
Meine Gäste kennen die schneebedeckte Geolsalm im Skigebiet Spieljoch als urige Einkehrmöglichkeit. Sie ist ein Ort der Gastfreundschaft, ein Ort der Begegnungen und ein Ort, an dem nur wahre Tiroler Schmankerl auf den Tellern landen. Eine Pause bei uns auf 1.774m über dem Zillertal bedeutet eine Pause vom Alltag einzulegen, durchzuatmen und das gewaltige Alpenpanorama zu bewundern. Doch für all das haben mein Team und ich nur selten Zeit.

Denn für mich als Hüttenwirt der Geolsalm steckt jeder Tag voller Aufgaben und voller Verantwortung. Es ist schließlich mein Job, unseren Besuchern schöne Momente und kulinarische Erlebnisse bei uns auf der Alm zu bieten. Die Jausenstation, die direkt neben der Skipiste liegt und nur wenige Schwünge von der Geolsbahn entfernt ist, bewirtschafte ich gemeinsam mit meiner Frau. Und scheinbar machen wir etwas richtig, immerhin sind es nun schon vier Winter und sieben Sommer. Unser erfolgreiches Team komplettieren zwei Angestellte in der Küche.

Hannes und Angelika Sporer
Winterlandschaft Geols

Unsere morgendliche Fahrt durch das Winterwunderland
Die Wintertage beginnen bei uns früh. Dann geht’s zuerst mit der Gondel zur Mittelstation am Erlebnisberg Spieljoch, wo unser Polaris auf uns wartet. Mit dem geländegängigen Fahrzeug, das für die manchmal stark verschneiten Wege ein Raupenfahrwerk besitzt, geht’s dann über die Forststraße zur Hütte. Etwa 20 Minuten haben wir während der Fahrt Zeit, um die verschneite Natur zu bestaunen. Dabei tanken wir jedes Mal aufs Neue wieder Kraft für den Tag. Und die können wir direkt beim Ankommen bei der Alm auch brauchen!

Polaris
Winterpanorama Spieljoch

Schnee adé: Vorbereitungen für die Gäste
So schön der Schnee auch ist, so schwer ist es, ihn von der Terrasse, den Tischen und den Wegen zu bekommen. Es gibt Wochen, in denen es so viel schneit, dass wir die Wege rund um die Alm beinahe täglich freifräsen müssen. Das Schneeschippen und -fräsen erfordert schon ein bisschen Muskelkraft und Ausdauer, aber somit ist auch unseren Morgensport erledigt – egal, bei welchem Wetter!

Während wir auf der Sonnenterrasse, auf der übrigens mehr als 100 Personen Platz haben, Bänke und Tische aufstellen, bereitet meine Frau in der Stube alles vor. Sie heizt den Holzofen ein, deckt die Tische, wickelt das Besteck und faltet Servietten, damit sich die Gäste schon beim Betreten der Stube einfach wohl fühlen. Gleichzeitig startet auch das Küchenteam. Ob Pressknödel, „Spatzler“ oder Kaiserschmarrn – alles wird soweit vorbeireitet, wie nur möglich. Wenn die hungrigen Frischluftfans kommen, muss es schließlich schnell gehen.

Hütte im Winter
Sonnenschein auf dem Berg

Multitasking im Mittagsgeschäft
Auf Frühaufsteher und frühe Sportfans müssen wir meist nicht lange warten. Auf der Suche nach einem warmen Platz beim Ofen, einem Sonnentisch auf der Terrasse oder einem heißen Tee kommen gegen 10 Uhr die ersten Gäste. Darunter sind viele Bekannte aus dem Tal, die auf die gemeinsame Zeit bei uns am Berg schon mal mit einem Stamperl Schnaps anstoßen.

Richtig stressig wird’s für mein Team und mich gegen Mittag, wenn unser Hauptgeschäft beginnt. Dann füllt sich Terrasse und Stube und unsere Multitasking-Fähigkeit ist gefragt. Bei einem Tisch gilt es die Bestellung aufnehmen, während die nächsten zahlen wollen. Wieder andere wünschen sich eine Empfehlung aus der Speisekarte, andere freuen sich über ein paar Worte zur Schneelage und ein Späßchen über das Wetter und schließlich müssen die Tische auch wieder abgeräumt werden. Dabei gilt es stets den Überblick zu behalten: Bei den Gästen, aber auch in der Küche, wo wärmende Suppen, jegliche Knödelvariationen, herzhafte Klassiker wie Tiroler Gröstl aber auch Apfelstrudel mit Vanillesoße gezaubert werden.

Köche in der Küche
Kaspressknödel Zillertal

Eine Alm, viel Arbeit und die beste Belohnung
Bis alle Gäste der Geolsalm satt, glücklich und zufrieden sind, ist es meist 15 Uhr. Da die Tage im Winter kurz sind und die Sonne nur ein paar Stunden scheint, heißt es für uns dann auch schon: Alles auf Anfang! Wir räumen auf und treffen die Vorbereitungen für den nächsten Tag.

Eines ist sicher, als Hüttenwirt gibt’s immer etwas zu tun. Langeweile ist für mich ein Fremdwort und auch Freizeit ist während der Saison auf der Alm selten. Aber das Lächeln der Gäste und das schönste Panorama bei uns auf der Geolsalm in der Ersten Ferienregion im Zillertal sind einfach die beste Belohnung!

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